DTV Hannover mit regionalem Nachwuchsteam

Der deutsche Shootingstar Eva Lys beim amtierenden deutschen Meister TC Bredeney, Katerina Sinikova, die Weltranglistenerste im Doppel beim TEC Waldau Stuttgart, die deutschen Spitzenspielerinnen Ella Seidel und Tamara Korpatsch beim Der Club an der Alster und zahlreiche TOP 100 Spielerinnen bei allen anderen Mannschaft - so sehen die Meldelisten der Damen Tennis-Bundesliga in dieser Saison aus. Und mittendrin der DTV Hannover - mit der unveränderten Crew des im vergangenen Jahres erfolgreichen Aufstiegsteams. 

Bis auf Juniorin Josy Daems, die als Nummer 38 der deutschen Rangliste von Nordhorn nach Hannover wechselt gibt es keine nationalen Neuzugänge, keine Verpflichtungen von ausländischen Stars. „Wir haben uns im vergangenen Jahr gesagt, dass wir mit genau der Mannschaft antreten, mit der wir aufgestiegen sind, mit der wir eigentlich seit Jahren spielen“, erklärt DTV-Tennischef und Betreuer Ingo Kroll. 

Und in der Tat spielt das Team mit Angelina Wirges, Julia Middendorf, Nicole Rivkin – das Trio pendelt auf den Weltranglistenplätzen 600 bis 700 -, Vlada Ekshibarova, Gloria Reusch, Jantje Tilbürger, Laura Bente, Anna-Lena Herzgerodt und Syna Kayser seit Jahren die Basis für die beste Damenmannschaft in Hannover. Allein die große deutsche Nachwuchshoffnung Ida Wobker und nun Josy Daems sind neue Namen. „Unser Konzept war immer, die besten niedersächsischen und lokalen Spielerinnen zusammen zu ziehen und ihnen die Chance zu geben in einer hohen Liga zu spielen“, erinnert Kroll. Dass inzwischen wie in Essen ein Etat von annähernd einer Million ausgegeben wird oder in Dresden die erste deutsche Spielerin an Nummer 14 der Meldeliste erscheint, hat die Planungen nicht verändert. „Wir sehen darin wieder einen Sinn für nationale Nachwuchsspielerinnen noch für den verein als attraktives Aushängeschild“, so Kroll. 

Dem Trainer, der selbst in seiner Jugend zu den besten deutschen Spielern und lange Jahre zum Kern des Herren-Bundesligateams des HTV Hannover zählte, ist natürlich bewusst, dass seine Mannschaft Abstiegskandidat Nummer eins ist. „Das waren wir vor zwei Jahren aber auch und hätten um ein Haar den Klassenerhalt geschafft“, erklärt er. Er sei sich mit seinen Spielerinnen einig, dass es besser sei, als Fahrstuhlmannschaft zwischen der ersten und zweiten Liga zu pendeln, als ein funktionierendes Mannschaftsgefüge auseinander zu reißen. „Unser großes Plus ist, dass wir durchgehend mit einem Team antreten, alle anderen Mannschaften müssen schauen, welche der Topspielerinnen zum Beispiel bei den Weltranglisten- und bei den Grand Slam Turnieren in Paris und Wimbledon noch im Rennen sei oder ob vielleicht am Ende doch Geld gespart wird, wenn der Klassenerhalt gesichert ist. 

Gleich zum Auftakt reist das DTV-Team zum amtierenden Meister Bredeney, wo neben Lys mit Tatjana Maria und Anne-Lena Friedsam ein Großteil der deutschen Nationalmannschaft spielt. „Das wird natürlich hart“, gibt Kroll zu. Das erste der drei Heimspiele findet am Sonntag um 11 Uhr beim DTV gegen Blau-Weiß Dresden Blasewitz statt. Eintritt für Vereinsmitglieder ist frei, Nicht-Mitglieder zahlen 5 Euro.